Kambodscha oder "Cambodia ein Land mit kulturellen Reichtum, bitterer Armut, aber sehr freundlichen Menschen

 
Bild groß Bild groß Bild groß
  

Die Tour nach Kambodscha hatte einen weiteren Vorteil für mich, was die aktuellen Visabestimmungen in Thailand betrifft. In Thailand ist ein Aufenthalt ohne Visa für max. 30 Tage möglich und eine Verlängerung kann man einmalig dadurch erreichen, in dem man eine Ausreise in ein Anliegerland und eine erneute Einreise nach Thailand veranlasst. Das Visa für Kambodscha beträgt 1200 Bat (ca.25 €) und erhält man unmittelbar an der Grenze. Zukünftig soll ein Visa für alle asiatischen Länder gelten. Gegen eine "Spende" von 200 Bat p.Prs.für die kambodschanische Grenzpolizei, war die Einreise auch sehr schnell abgewickelt.

  

2008 erfüllte ich mir endlich den Wunsch, das Reich der "Khmer" zu erleben.Mit großer Vorfreude und  Erwartungen, diese in der Welt einmaligen Tempelanlagen von Angkor-Wat zu besuchen, reist ich nach Kombodscha.

Es gibt nur wenig Orte auf dieser Erde, die es an Faszination mit Angkor aufnehmen können, dem Herz des mächtigen Khmer-Reiches, das sich vom 9.bis 13 Jahrhundert in Indochina ausdehnte. Heute ist Angkor ein großartiger Archäologischer Park. Der Name der heutigen Bevölkerung von Kambodscha "Khmer", leitet sich von dem männlichen Sanskritwort Kambuja ab, die "Nachkommen des Kambu", einem mythischen Asketen. Sie nutzten die Natur der Ebene von Angkor und schufen ein gewaltiges Netz aus Becken, Kanälen und Reisfeldern. Diese Anlagen sicherten nicht nur das Überleben des millionenstarken eigenen Volkes, sondern lieferten genügend Überschüsse , um die zahlreichen Bauten zu finanzieren. Die Khmer-Könige waren kenntnisreiche Kriegsherren, die sich auf das indische Königsrecht, aber auch auf lokale Geister und Ahnenkulte beriefen. Lit. ISBN 978-3-937606-77-4

   
Bild groß Bild groß Bild groß
 
Bild groß Bild groß Bild groß
 
     

Nachdem wir an der Grenze zu Kambodscha angekommen waren, wurden wir buchstäblich von vielen sehr armselig gekleideten Kindern angebettelt die für 1 US$ uns den Sonnenschirm halten wollten. Das empfand ich als sehr unangenehme und traurig, denn der Staat sollte lieber dafür sorgen, das die Kinder in die Schule gehen können und satt zu essen haben. Auch die uns aus Kambodscha entgegenkommenden Menschen in zerrissener und schlechter Kleidung, mit ihren kaputten und schweren  Holzkarren um Produkte aus Kambodscha nach Thailand zu bringen, machten mich traurig und neugierig auf ein Land welches unter der kommunistischen Herrschaft der "roten Khmer" schwer gelitten hatte. Bei mir stellte sich die Frage, was wird uns erwarten..? Mit einem Toyota-Minibus, der schon sehr "gelitten" hatte unter den katastrophalen Straßenbedingungen, ging es über die Loch-an-Loch Buckelpiste nach Simrep. Für die ca. 150 Km benötigten wir immerhin ca. 5 Stunden !! Dazu fällt mir ein Lied ein in etwas mit einen etwas geänderten Text:  "...über Stock und über Steine aber brich Dir nicht die Achsen (Beine)"  Oh`dachte ich, wie wird dann unser Hotel aussehen? Kurz vor Simrep verbesserte sich die Straße von der Buckelpiste zur Asphaltstrasse. Es war wie eine Erlösung für unseren Rücken. Der Anblick von neuen und sehr exklusiven Hotels links und rechts der Straße erfreuten mich sehr, im Gegensatz zu den bisher gesehenen Behausungen der hier lebenden Menschen. Wir hatten kein sehnlicheren Wunsch, als schnell im Hotel einzuchecken um uns zu erfrischen und zu tuschen. Das Personal war sehr freundlich und die Zimmer sehr exklusiv, mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Anschließend haben wir dann noch eine kurze Fahrt mit dem Biker-Taxi gemacht um einen Eindruck von Simrep am Abend zu erhalten. Wir waren jedoch zu müde und gestresst von der langen Tour, so das wir nach ca. 2 Stunden zurück ins Hotel gefahren sind und sehr gut geschlafen haben. Denn wir wollten am nächsten Tag wieder fit sein, um das Leben in Kambodscha kenne zu lernen und vor allem die Tempelanlage von Angkor zu besuchen.  Der nächste Morgen kam schneller als ich dachte und meine Knochenschmerzen waren beim Anblick der Sonne vergessen. Nach dem Frühstück fuhren wir an den in der Nähe liegenden See, der eine Fläche von ca. 10qKm abdeckt und "Niedrigwasser" führte. Während der Regenzeit vergrößert sich der See auf über 100 qKm durch den dann  Rückwärtsfliessenden  Mekong-Fluß aus Vietnam. Dieses einmalige Naturereignis spült nicht nur viel Wasser in diesen See, sondern auch sehr viel Fisch. Der Wasserstand steigt dann um ca. 2-3 Meter und die Fischer können den Fischreichtum ernten. Das Leben dieser Menschen ist sehr hart und mir wurde wieder einmal bewusst, wie gut wir doch in Deutschland leben. Dennoch kann man auch feststellen, das es auch in Kambodscha, so etwas wie ein "Aufschwung" gibt.

   
Bild groß Bild groß Bild groß
 
Bild groß Bild groß Bild groß
 
Bild groß Bild groß Bild groß
 
Bild groß Bild groß Bild groß
  

Der Nachmittag und der folgende Tag stand nun ganz im Interesse den Tempelpark von Angkor-Wat zu besuchen. Eine riesige Anlage von Kanälen und Tempelbauten erwartete uns, nachdem wir unsere Eintrittskarten, mit Passfoto erhalten hatten. Es war ein sehr schöner, anstrengender und heißer Tag voller fantastischen Eindrücken. Das Zentrum bildet der Tempel im Bayon-Stil mit seinen Türmen, die auch das Wahrzeichen von Kambodscha sind. Die Eintrittspreise waren wie folgt gestaffelt. 1 Tag 20 US$, 3 Tage 40 US$ und bis 7 Tage 60 US$. Im Simrep gibt es auch ein SOS-Kinderdorf unter deutscher Führung, um den Ärmste der Armen, den Kindern eine Chance für ein würdiges Leben zu geben. Dafür ist jeder "€" gut, den man spendet ! Da fällt mir wieder ein Song von Herbert Grönemeyer ein. "Kinder an die Macht". Nach dem Abendbrot waren wir ziemlich kaputt und nach einer kurzen Abkühlung im Swimmingpool sind schlafen gegangen. Am nächsten Morgen konnten wir dann mit unseren Minibus weitere Tempel und Naturwunder besichtigen. Wir hatten auch das Glück eine Brautpaar mit der wunderschönen Kulisse im Hintergrund zu fotografieren. Erstaunlich war zu sehen, wie die Wurzeln der Bäume die Tempel umhüllen und sich einverleiben. Der Tatsache das diese Kunstwerke im 9. bis 13. Jahrhundert errichtet wurden bewegte mich sehr.. Leider hat auch hier  das Khmer Regime versagt, aber es gibt auch Hoffnung. Viele Länder wie Japan, Frankreich, England, Deutschland, um nur einige zu nennen bemühen sich dieses Weltkulturerbe zu erhalten und vor dem weiteren Verfall zu bewahren. Eine Ballonfahrt (15 US$) am frühen  Abend aus etwa 90 Meter über den Boden, ermöglichte uns einem fantastischen Blick auf die Tempelanlagen und den sich anschließende Sonnenuntergang zu genießen.. Leider waren die Sichtbedingungen nicht sehr gut. Bilder sagen mehr als Worte........ Den Abend haben  wir noch genutzt um in einer der zahlreichen Bars etwas zu trinken und Gedanken über das Erlebte mit den Mitreisenden auszutauschen, bevor es dann zurück in das Hotel ging.

   
Bild groß Bild groß Bild groß
 
Bild groß Bild groß Bild groß
   
 
  

Am nächsten Morgen sind wir dann wieder mit unserem Minibus und unseren sehr lustigen und freundlichen Reiseleite "Lucky" in die Tempelanlage gefahren, um weiter Tempel zu besichtigen. Eine ganz besonders schöne und filigran gestaltete Tempelanlage war der BANTEAY SREI Tempel von einer der Königin des Khmer Reiches. Auch dieser Tag verging wieder sehr schnell und es fällt schwer all diese Eindrücke in der kürze der Zeit zu erfassen und zu verarbeiten. Am Abend haben wir dann in einen der Touristen-Restaurant gegessen und ein Kulturprogramm voller Eleganz und Ausdruckkraft erlebt und die Gestik der Tänze und Bewegungen bewundern dürfen. Was wir erlebt haben ist die touristische Sichtweise, aber im krassen Gegensatz dazu steht das Leben der Menschen in Kombodscha, was geprägt ist vom täglichen Überlebenskampf. Wir wollten dann auch sehen wie unser Reiseleiter "Lucky" lebt und er hat uns dann in sein Haus eingeladen zu einem Bier ! Meine ehrliche dazu war, so möchte ich nicht leben, obwohl er schon zu den besser verdienenden Menschen gehörte ! Aber ich habe ihn sehr bewundert seine ungespielte Fröhlichkeit und sein Frohsinn das Leben in Kambodscha zu ertragen.

   
Bild groß Bild groß Bild groß
                

 

Meine Zusammenfassung dieser Reise.            

Kambodscha, ein Land wo die Unterschiede nicht größer sein können. Auf der Habenseite dieses Landes steht ein einmaliges Zeugnis der Weltkultur, sehr freundliche Menschen, zauberhafte asiatische Kultur und Luxushotels. Auf der Saldoseite große Armut, menschenunwürdige Lebensverhältnisse und eine extreme Mangelwirtschaft. Dennoch gibt es die 1.Ansätze einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung und die Verbesserung der Straßenverhältnisse. Ich wünsche diesen Menschen die Kraft und den Mut, ihren kulturellen Reichtum selbst zu verwalten. Es lohnt sich trotzdem dieses Land zu besuchen und vor allem Angor-Wat

                                                                                                                    < Fenster schließen>